Unter dem diesjährigen Motto „verwildern“ beschäftigen sich die Künstler*innen Hannah Stippl, THE ZONE, Martha Laschkolnig, Frauke Danzer und Simon Goritschnig mit den Begriffen Kulturlandschaft versus Wildnis. Darüber hinaus erweitert ein neues Holz-Architekturobjekt des Architekten Francesco Qualizza das Angebot des sich über drei Hektar erstreckenden Kunst/Parks. Weiters zu sehen sind Arbeiten von Karin Reinprecht, Werner Hofmeister, Markus Moser, Wolfgang Reiter, Klaus Oberhammer, Anna Rubin, Aramis, Hanno Kautz, Martin Dickinger, Vivian Simbürger, Gertrud Weiss-Richter, Gridchen Pliessnig, Ada Kobusiewicz und Zweintopf. Eintritt frei
Die Erweiterung des Ausstellungskonzepts auf eine Vielzahl von Outdoor-Galerien ist inzwischen zu einer Trademark des ANDEREN heimatmuseums Schloss Lind in Neumarkt geworden. Neben der Saustall-, der Schafstall-, der Brechlstadl-, der Turm-, der Glashaus-, der Großen-, der Gedenk, der Schmiede-, Kapellen- und Vorturmgalerie sowie der Felsenkellergalerie (mit Leihgaben aus Werner Hofmeisters „Quellenmuseum“) erweitert 2024 die Architekturinstallation von Francesco Qualizza/Hanno Kautz (ein Geschenk des Vereins Lendhauer und nominiert für den Holzbaupreis Kärnten 2023) als Immersives Observatorium das Angebot an zeitgenössischer ortsspezifischer Kunst. Diese Kunstorte ermöglichen es so, alljährlich eine Vielzahl an Künstler*innen temporär an die Region zu binden.
Die Besucher*innen können in einer Art Kreiswanderung um Schloss Lind das Ausstellungsareal des Schlossparks, das alle ehemaligen Schafweiden umfasst, mit den vielen Galerien und Installationen kennenlernen. Die rund drei Hektar des Parks selber befinden sich nach Rodungs- und Kultivierungsarbeiten in der zweiten Entwicklungsphase und werden seit einigen Jahren langsam in einen naturnahen, antiautoritären Park transformiert, in dem nicht nur einheimische Pflanzen wieder wachsen (wir bemühen uns in Kooperation mit dem Naturpark Grebenzen viele der Wiesen so wenig wie möglich zu mähen, um nicht nur der Kunst, sondern auch vielen Tieren wieder einen Heimatort zu geben: das Natur/Lab/Oratorium wird diesen Prozess an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft von nun an begleiten und experimentell weiterführen), sondern auch aus dem Warenkreislauf gefallene Dinge der regionalen Arbeits- und Alltagskultur in Würde altern dürfen (bei den Installationen ist meist nicht so sehr der „Kunstaspekt“ von Interesse, sondern die „Objektfähigkeit“ dieser gefundenen Dinge und ihre Halbwertszeiten: Verwitterungsprozesse sind Teil dieses Konzepts). Da Gärten und Parks Zeit brauchen, werden die nächsten Jahre von der Arbeit in diesem Kosmos aus Werden und Verfall ausgefüllt sein.
Das Haupthaus umkreist die Konnotationsfelder „Erinnerungskultur“ und „Heimaten“. In aller Regel wird Heimat ja in drei Formen bewahrt: als Reenactment von Sitten und Gebräuchen (als Abfolge von Opfern und Festen), als Definition eines sozialen Raums und schließlich als Sammlung von Objekten, Bildern und Zeichen. Dafür ist unter anderem das herkömmliche Heimatmuseum zuständig, das Heimat zugleich bewahren und historisieren muss. Wenn es also im Heimatmuseum (und im Heimatmuseum im Kopf) darum geht, aus disparaten Elementen einen kompakten “bewohnbaren Mythos” zu erschaffen, wie Georg Seesslen meint, dann geht es in den Ausstellungen des ANDEREN heimatmuseums seit Jahren um das genaue Gegenteil: nämlich um eine Auffächerung dieser disparaten Elemente.
Künstler*innen 2024:
Anna Rubin, Ada Kobusiewicz, Gertrud Weiss-Richter, Karin Reinprecht, Nanna Kaiser, Hanno Kautz & Francesco Qualizza, Werner Hofmeister, Markus Moser, Wolfgang Reiter, Klaus Oberhammer
Aus dem Vorjahr noch zu sehen:
Ina Riegler, Gridchen Pliessing, one two much, Vivian Simbürger, Martin Dickinger, Martin Schinagl, Uli Vonbank-Schedler, Wolfgang Temmel, Peter Karlhuber, Erich Pammer, Zweintopf
In der Parkbuchreihe erscheint heuer der dritte Band, der sich den ortsspezifischen Performanceprojekten des ANDEREN heimatmuseums widmet:
PARKBUCH 3: geh/mu/seh/um (hrsg. von Andreas Staudinger)
Datum und Zeit
Veranstaltungsort
Neumarkt in der Steiermark - Schloss Lind das ANDERE heimatmuseum
Buchung
Andreas Staudinger
St. Marein 28
8820 Neumarkt in der Steiermark
Veranstaltungsort
Andreas Staudinger
St. Marein 28
8820 Neumarkt in der Steiermark
Information
Andreas Staudinger
St. Marein 28
8820 Neumarkt in der Steiermark