Foucaultsches Pendel in der Pfarrkirche Pöllau
PöllauIn der Pfarrkirche Pöllau befindet sich seit 2024 das Foucaultsche Pendel. Das Foucaltsche Pendel wurde in einem Seitengang an der Decke der Pfarrkirche Pöllau befestigt. Das Foucaultsche Pendel ist ein frei aufgehängtes Pendel, das – mittels Magnetantrieb in Gang gehalten – an jedem Punkt der Erde – außer am Äquator – die Drehung der Erde anzeigt. Weiters kann mittels dieses Pendels auch der geographische Breitengrad des Aufstellungsortes ermittelt werden. Mit diesem Pendelversuch hat der französische Wissenschaftler Leon Foucault im Jahre 1851 im Pantheon in Paris eindrucksvoll die Erdrotation nachgewiesen.
und sie bewegt sich doch!
Seit Menschengedenken sucht unsere Spezies nach dem Warum und Wie unseres Daseins auf der Erde. Gedanklich stand die Erde, und damit
wir Menschen, dabei meist im Mittelpunkt. Ja, und die Welt draußen (Sonne, Mond, Sterne) kreiste um uns, gefühlt zeitlos ewig.
Im Bewusstsein unserer Sterblichkeit und der Sehnsucht nach ewigem Leben entstanden hunderte Schöpfungsgeschichten, um dieses Mysterium zu verstehen und zu erklären.
Erst seit etwa 400 Jahren festigte sich das Verständnis von den naturwissenschaftlichen Gesetzen, um die Zusammenhänge im Kosmos zu erklären. Durch Experimente wurde und wird die Gültigkeit der Gesetze überprüft.
Bis ins 17. Jahrhundert gab es die fixe Vorstellung eines geozentrischen Weltbildes, zumindest in Europa (Erde und Mensch sind der Mittelpunkt des Weltalls).
Im 17. Jahrhundert änderte sich durch physikalische Beobachtungen des Himmels mit Giordano Bruno, Galileo Galilei, Nikolai Kopernikus, Johannes Kepler ... das Weltbild aus naturwissenschaftlicher Sicht radikal. Die neuen Erkenntnisse über die Gesetze der Himmelsmechanik setzten sich durch. Die Kirche hielt indes noch lange am Alten fest, anstatt anzuerkennen, dass die Natur mit ihren Gesetzen - aus der Sicht des Glaubens - Teil des Schöpfungsplanes Gottes ist, und es Aufgabe der Wissenschaft ist, diese Gesetze zu beschreiben.
Resultat:
Die Erde und damit wir Menschen sind nicht der Mittelpunkt im Universum.
Nicht die Sonne und die Sterne drehen sich um die Erde, sondern die Erde dreht sich um sich selbst und umläuft die Sonne einmal im Jahr am Rande unserer unauffälligen Galaxie, der Milchstraße.
Im Jahr 1851 wies Leon Foucault mit seinem spektakulären Pendelexperiment im Pariser Pantheon die Erddrehung für eine breite Öffentlichkeit nach. Das Pendel schwingt immer in derselben Richtung hin und her, wenn es nicht durch äußere Kräfte beeinflusst wird. An der Rosette am Boden kann man erkennen, dass sich die Erde „unter dem Pende!" weiterdreht.
Dem gläubigen Menschen vermag das Pendel darüber hinaus in seiner bedächtigen, immer gleich erscheinenden Bewegung etwas vom Geheimnis der Schöpfung zu erzählen.
Foucaultsches Pendel zeigt die Rotation der Erde
Im Jahr 1851 führte Léon Foucault im Pantheon von Paris einen spektakulären Versuch durch: Eine 28 kg schwere Messingkugel wurde an einem 67 m langen Stahlseil aufgehängt und in Schwingung versetzt.
Nach einiger Zeit beobachtete man, dass sich die Schwingungsebene des Pendels scheinbar verändert hatte. In Wirklichkeit hat sich aber die Erde unter dem Pendel weitergedreht. Das war eines der ersten Experimente, das einen direkten Nachweis für die Erddrehung lieferte.
Einen verkleinerten Nachbau dieses Experimentes können Sie hier bestaunen!
Jederzeit öffentlich zugänglich!