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Oststeiermark Tourismus | Anja Reichenbäck
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Eine Reise durch die Welt der heimischen Kräuter – Meine Kräuterwanderung im schönen Dechantskirchen

  • 8 Minuten Lesezeit
Von einer Brennnessel, die nicht nur sticht, bis hin zum süß duftenden Ruchgras! Neulich hatte ich das Vergnügen, an einer ganz besonderen Veranstaltung teilzunehmen: einer Kräuterwanderung mit der wunderbaren Julia Freidorfer, einer leidenschaftlichen und erfahrenen Kräuterpädagogin aus der Kräuterregion Wechselland...

...was auf den ersten Blick wie ein gemütlicher Spaziergang wirkte, entpuppte sich als faszinierende Entdeckungsreise in die Welt der heimischen Heil- und Würzkräuter – mit anschließender gemeinsamer Zubereitung und Verkostung. Ein echtes Erlebnis für alle Sinne!

Entdecken, verkochen, verspeisen

Was erwartet dich bei einer Kräuterwanderung?

Julia bietet verschiedene Kurse rund um Wildkräuter und Naturheilkunde an – von Kräuterwanderungen mit Kochen, über grüne Kosmetik bis hin zu naturheilkundlichem Wissen, das sich wunderbar in den Alltag integrieren lässt.

Die Kräuterwanderung selbst dauerte etwa drei Stunden. Nach einem etwa 1,5-stündigen Spaziergang, bei dem wir allerlei Pflanzen am Wegesrand entdeckten und kennenlernten, verkochten und verspeisten wir unsere gesammelten Schätze.

Ziel des Kurses: die Kenntnis und Wertschätzung für unsere heimischen Kräuter zu fördern – jene Pflanzen also, die uns direkt vor der Haustür begegnen, oft unbeachtet und doch voller Heilkraft und Geschmack.

Beeindruckendes Wildkraut Nr. 1

Brennnessel – das unterschätzte Superkraut

Die meisten von uns haben als Kind wohl eher unangenehme Erfahrungen mit der Brennnessel gemacht. Ihre feinen Brennhaare sind ein effektiver Schutzmechanismus – doch was in ihr steckt, hat mich wirklich überrascht:

  • Heilwirkung: wirkt entwässernd, blutreinigend, entzündungshemmend
  • Inhaltsstoffe: reich an Eisen, Vitamin C, Kalzium und Kieselsäure
  • Verwendung:
    • Junge Blätter als Tee, Suppenbeigabe oder im Smoothie
    • Samen als heimisches Superfood – stärkend und nahrhaft

Julia zeigte uns, wie man die Brennnessel richtig pflückt (von unten nach oben streichen!) und erklärte, dass sie in der Volksmedizin schon lange ein geschätztes Kraut ist.

Beeindruckendes Wildkraut Nr. 2

Spitzwegerich – das „Wiesenpflaster“

Der unscheinbare Spitzwegerich mit seinen schmalen, länglichen Blättern ist ein wahres Wundermittel für kleine Wehwehchen unterwegs:

  • Heilwirkung: wundheilend, antibakteriell, hustenlindernd, entzündungshemmend
  • Anwendung:
    • Frische Blätter auf Insektenstiche oder Schürfwunden legen
    • Als Tee oder Sirup bei Husten
    • Junge Blätter für Salate, Pestos oder Smoothies verwenden

Tipp von Julia: Ein Blatt zerreiben, bis Saft austritt, und direkt auf einen Mückenstich legen – wirkt sofort lindernd!

Beeindruckendes Wildkraut Nr. 3

Ruchgras – süßer Duft der Kindheit

Dieses duftende Gras war für mich eine ganz neue Entdeckung: Ruchgras, mit einem feinen Aroma von Vanille, Mandel und Zimt. Julia ermunterte uns, daran zu riechen oder ein kleines Stück zu probieren – ein zarter Geschmack. Es wird traditionell zum Aromatisieren von Räumen oder für Duftkissen verwendet und ist ein Symbol für Sommerwiesen und sanfte Naturkraft.

Gemeinsames Verkochen

Brennnessel-Dip zum Verlieben

Nach unserem informativen Spaziergang wurde es kulinarisch. Julia leitete uns beim Zubereiten eines einfachen, aber genialen Rezeptes an: ein Brennnessel-Aufstrich, der nicht nur köstlich, sondern auch noch gesund ist!

Zutaten:

  • 200 g Feta
  • 100 g Frischkäse
  • 1 Handvoll frische oder getrocknete Brennnesselsamen
  • 1 Handvoll frische Brennnesselblätter
  • 1 TL Pfeffer
  • 5 EL Olivenöl

Zubereitung:
Alle Zutaten in einen Mixer geben, gut durchmixen – und fertig ist der grüne Power-Dip! Er hält sich einige Tage im Kühlschrank und passt wunderbar zu Ofengemüse, Grillgerichten oder ganz schlicht mit einem Stück Brot.

Fazit

Natur erleben, schmecken und verstehen

Die Kräuterwanderung mit Julia Freidorfer war für mich weit mehr als ein Spaziergang – sie war eine Einladung, die Natur mit anderen Augen zu sehen. Ich habe gelernt, wie viel Heilkraft und Geschmack direkt vor unserer Haustür wächst, und wie einfach es sein kann, diese „Schätze der Wiese“ in unseren Alltag zu integrieren.

Ob zur Gesundheitsvorsorge, zum Kochen oder als kleine Naturapotheke für unterwegs – Wildkräuter sind eine echte Bereicherung. Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf so eine Wanderung einzulassen – am besten mit einer so engagierten Kräuterpädagogin wie Julia!

Alle weiteren Infos zur Oststeiermark, zu Ausflugszielen, Radwegen, Wandertouren und der besonderen Kulinarik findet man direkt auf der Website der Erlebnisregion Oststeiermark.