

Via Salis: Auf den Spuren des Salzes
- 4 Minuten Lesezeit
- , Erlebnis, Natur erleben
Die Salzgeschichte in Altaussee thematisieren
Um die Salzgeschichte in Altaussee zu thematisieren, gestalteten die Salzwelten gemeinsam mit der Salinen AG im Jahr 2000 den Rundweg Via Salis in Altaussee. Weil der Weg nach über 20 Jahren „veraltet und teilweise nicht mehr begehbar war, entschlossen wir uns, den Rundweg neu zu inszenieren“, erzählt Harald Pernkopf von den Salzwelten, der das Projekt leitete. So wurde der Weg 2021 revitalisiert: „Alte Stationen wurden durch neue ersetzt und man hat geschaut, dass man einen industriegeschichtlichen Rundweg durchziehen kann. Besonders freut uns, dass wir beim Kriechbaumbergstollen und beim Breunerberg ein Sichtfenster in den Stollen integrieren konnten, der auf den ersten Metern sogar beleuchtet ist“.
Der Rundweg führt auf insgesamt elf Kilometern an 21 Stationen vorbei. Gestartet wird im Kurpark Altaussee, geht weiter in Richtung Ruine Pflindsberg, zum Sandlingsberg und schließlich auf den Breunerberg, mit 1.057m Seehöhe dem höchsten Punkt der Runde. „Im Zuge des Umbaus wurde die Station Breunerberg komplett renoviert: Neben einem Brunnen wurde ein Jausenplatz für Wanderer eingerichtet – mit einer wunderschönen Aussicht auf den Loser und den Altausseer See“, freut sich Harald.
Den Via Salis mittels Audio-Guide erkunden
Wer den Via Salis zügig durchgeht, ist in etwa drei Stunden unterwegs, erklärt Harald. Bei den Stationen selbst gibt es Erklärungen zu Lesen. „Wer nicht selbst lesen will, der kann sich die ganze Tour auch mit einem Audio Guide anhören“, sagt der Projektleiter. „Diesen haben die Kollegen des Freien Radio Salzkammergut in Bad Ischl aufgenommen“. Grundsätzlich empfiehlt Harald, sich für den Via Salis einen halben Tag einzuplanen. Zudem liegen die Salzwelten am letzten Drittel des Weges – nimmt man sich noch die Zeit für eine Führung, so sei ein dreiviertel Tag eine gute Richtmöglichkeit.
Um den Weg etwas zu verkürzen – eventuell für Familien mit Kindern interessant – gebe es auch die Möglichkeit, direkt bei den Salzwelten zu starten und den Weg verkehrt zu gehen, damit liege die Zeit bei etwa 1,5 Stunden, so Harald. Außerdem gibt es auch einen Vorschlag für eine Mountainbike-Tour.
Das Altausseer Salzbergwerk ist das größte aktive Salzbergwerk in Österreich. Etwa 400.000 Tonnen Salz werden hier pro Jahr gefördert. Was das Altausseer Bergwerk einzigartig macht: Hier werden auch etwa 40 Tonnen Natursalz pro Jahr mit einer Reinheit von 95 Prozent abgebaut.
Das Kriegsende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren
Nachdem heuer das 80-jährige Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert wird, ist freilich auch der Kunstraub von damals ein präsentes Thema: Als im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe auch Österreich erreichten, waren die Verantwortlichen auf der Suche nach bombensicheren Lagerstätten – wie es etwa das Salzbergwerk in Altaussee war. Seine abgeschiedene Lage und die Sicherheit vor Luftangriffen sprachen für das Bergwerk, zudem stellt es mit einer konstanten Lufttemperatur von acht Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent ideale Bedingungen zum sicheren Lagern dar. Deshalb wurde eine Fläche von 40.000 m2 im Steinberghorizont ausgebaut und diente als sicherer Ort, um Kunstgüter einzulagern. Zunächst nur kirchlicher Besitz, folgte Ende 1943 die sogenannte „Führersammlung“, die insgesamt etwa 6.500 Gemälde, Möbel, Münz- und Waffensammlungen umfasste. Die letzten Güter wurden 1945 eingelagert, dann war das Kriegsende und der Verlust der Nationalsozialisten absehbar. „Mit dem Nerobefehl, also der Zerstörung jeglicher Infrastruktur, sollte alles, was für den Feind bedeutsam sein könnte, gesprengt werden“, erklärt Harald. Die Bergmänner damals entdeckten die Fliegerbomben und verhinderten mit ihrem couragierten Verhalten – das definitiv unter Lebensgefahr passierte – schließlich die Sprengung des Bergwerks – und trugen so dazu bei, die gestohlene Kunst wie auch das Salzbergwerk für die Nachwelt zu erhalten. Unter den geretteten Kunstwerken befanden sich etwa der Genter Altar und Michelangelos Madonna.
Harald Pernkopf: „Wir wollen den Menschen ins Gedächtnis rufen, dass hier in Altaussee ein Stück Kunstgeschichte geschrieben worden ist“
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